Vierspezies-Rechenmaschinen
Die erste echte Vierspeziesmaschine (eine Maschine, die für Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division einsetzbar ist) geht auf Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) zurück. Sie arbeitete mit verstellbaren Staffelwalzen (►Schaltwerksprinzipien). Jede dieser Walzen wirkt auf ein Zahnrad des Resultatwerks, und sie dreht es je nach Einstellung bei jeder Umdrehung um um null bis neun Positionen weiter. Weil darüber hinaus Eingabeeinheit und Resultatwerk gegeneinander verschiebbar sind, kann man mit mehrstelligen Zahlen multiplizieren, indem man Einer, Zehner Hunderter usw. getrennt "eindreht". Die Maschine von Leibniz erreichte nur das Prototypstadium, auch ►einige weitere Entwürfe (►Hahn, Müller, Leupold, Polenius) blieben Einzelexemplare. Erst das um 1820 konstruierte Arithmomètre von Charles Xavier Thomas aus Colmar wurde ab 1850 zum kommerziellen Langzeiterfolg. Als Thomas 1870 starb, wurde die Produktion von seinem Fabrikanten Leon Payen bis 1907 weitergeführt. Noch vor der Jahrhundertwende hatten allerdings deutsche Fabrikanten begonnen, die Thomas-Maschine, deren Patente mittlerweile ausgelaufen waren, zu kopieren und weiterzuentwickeln. ►Thomas-Jubiläum ►Überblick 1900 ►Überblick 1935 ►Spiegel |
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Arithmomètre P2B Xavier Thomas de Colmar Leon Payen, Paris 1895 Preis 1868 Fr 400 SN 2929 ►Animation (S. Weiss) |
Vierspezies (A, S, M, D) 8x9x16 Stellen (Einstellwerk, Umdrehungszählwerk, Resultatwerk) Schiebereinstellung, Löschkurbeln, Kurbelantrieb Vergleich mit jüngerem Typ Besprechung von 1849 ►Funktion ►Beschreibung von 1862 ►arithmometre.org |
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TIM III Time is Money Ludwig Spitz, Berlin, ab 1909 SN 11553 |
Vierspezies (A, S, M, D) 8x9x16 Stellen (Einstellwerk, Umdrehungszählwerk, Resultatwerk) Schiebereinstellung, Löschschieber, Kurbelantrieb |
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Archimedes D 20 Reinhold Pöthig, Glashütte ab 1915 SN 4241 Preis 1938: 1630 RM Innenansicht ►Demo |
Vierspezies 10x11x20 Stellen Volltastatur, 2 Löschschieber Kurbelantrieb |
Badenia TEH 10 Mathias Bäuerle St. Georgen 1953 SN 43556 |
Vierspezies
Stopdivision halbautomatisch 7x6x10 Stellen Volltastatur, 2 Löschschieber Motor- oder Handbetrieb Rechenbeispiel |
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Brunsviga 10 Grimme, Natalis & Co AG Braunschweig, ab 1932, diese 1934 SN 141715 Preis 1938: 275 RM |
Vierspezies 5er-Staffelwalzen 6x5x10 Stellen Eingabe über Schieber, Löschkurbeln für Umdrehungs- und Resultatwerk Nullsteller (bei dieser Maschine nicht mehr vorhanden) Kurbelantrieb |
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Brunsviga 11 E Brunsviga AG Braunschweig 1952-1958 SN 11-25773 ►Anleitung ►Demo |
Vierspezies
5er-Staffelwalzen 7x6x11 Stellen Eingabe über Schieber Taste für Wagenverschiebung Löschtasten für Eingabe, Umdrehungs- und Resultatwerk ►Rechnerlexikon |
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Monroe LN 160 Monroe Orange, New York USA ca. 1930 |
Vierspezies 5er-Staffelwalze 8x8x16 Stellen Volltastatur Kurbelantrieb Mechanismus |
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Curta Typ I und II Contina AG Mauren, Liechtenstein hergestellt 1947-1971 Typ I: SN 36956 Preis 1957: 395 DM Typ II: SN 515458 Preis 1960: 495 DM ►Curta-Simulator |
Vierspezies Typ I: 8x6x11 Stellen Typ II: 11x8x15 Stellen Eine zentrale Staffelwalze Schiebereinstellung, Kurbelbetrieb Umdrehungszählwerk mit Zehnerübertrag Näheres ►curta.de ►Rick Furr ►curta.li ►Zusammenbau einer Curta ►Demontage ►Curta-Staffelwalze ►How the Curta works |
Das
Sprossenrad
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ein Zahnrad, bei dem je nach Einstellung 0 bis 9 Zähne ausgefahren
werden können ►How
pinwheel Calculators work , - geht auf den italienischen Astronomen und
Mathematiker Giovanni Polenus (um 1700) zurück. Wirklich
funktionierende Maschinen dieses Typs wurden aber erst am Ende des
19. Jahrhunderts von dem Amerikaner Frank
Baldwin und dem Schweden Willgodt T. Odhner konstruiert und in
Großserie hergestellt ►Näheres. In Deutschland produzierte die Firma Grimme,
Natalis & Co. die ersten Sprossenradmaschinen (Marke: Brunsviga) -
aufgrund eines Lizenzabkommens mit Odhner. Dies tat sie so
erfolgreich, dass die Firma Odhner sich veranlasst sah, ihren Namen
in "Original-Odhner" zu ändern. Sprossenradmaschinen sind
typischerweise mit Schiebereinstellung versehen. Seit 1932 gab
es aber von Facit auch Sprossenradmaschinen mit Tastatur. Bei
diesen Maschinen
bewegt sich nicht das Resultatwerk, sondern der "Wagen" mit den
Sprossenrädern. Sprossenradmaschinen wurden bis etwa 1970 in immer neuen
verbesserten und verbilligten Varianten angeboten. Noch in den
1960er Jahren kamen Neukonstruktionen wie die
Alpina und die ►finess
auf den Markt. |
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Odhner
Arithmometer Original-Odhner Ag Maschinenfabrik W.T. Odhner St. Petersburg SN 13316 ca. 1908 ►Original-Anleitung |
Vierspezies 9x8x13 Stellen Überlaufglocke Kommamerkschieber Kein Übertrag im Umdrehungszählwerk, rote Ziffern bei Subtraktion Vergleichstest 1906 |
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Thales Mod. C Thaleswerk Rastatt ab 1911 SN 7371 |
Vierspezies 9x8x13 Stellen Glocke für Überlauf Umdrehungszählwerk mit Zehnerübertrag Wagenvorschub mit Feder und Stoppvorrichtung Kamm zur schnellen Nullstellung des Eingabewerks Übertrag über alle Stellen des Umdrehungszählwerks Umdrehungszähler schaltet automatisch zwischen Addition und Subtraktion um Geöffnete Thales |
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Facit T Actiebolaget Facit Åtvidaberg Schweden ab 1932 SN 16643 |
Vierspezies 10x8x13 Stellen verschiebbarer Sprossenradschlitten Eingabe über spezielle Zehnertastatur Löschtasten |
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Walther WSR 160 Walther Büromaschinen GmbH, Niederstotzingen Wttbg. ab 1958 SN 181669 Preis 1967: 650 DM Anleitung |
Vierspezies 10x8x16 Stellen Einstellkontrollwerk Nicht mitdrehende Einstellschieber Löschhebel Umdrehungszählwerk mit Zehnerübertrag Rückübertragung Resultat -> Eingabe Schnittzeichnung |
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Brunsviga 13 RK Olympia Werke AG Braunschweig, ca. 1960 SN 34-102527 ►Animation Kurzanleitung |
Vierspezies 10x8x13 Stellen Einstellkontrollwerk Umdrehungszählwerk mit Zehnerübertrag Löschhebel Rückübertragung Resultat -> Eingabe Variante Anleitung ►Brunsviga-Ausstellung |
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Facit CM 2-16 Facit Schweden ab 1959 SN 1094668 Preis 1967: 695 DM |
Vierspezies 11*9x16 Stellen verschiebbarer Sprossenradschlitten Rückübertragung Zehnertastatur Innenansicht |
Neben Staffelwalze und Sprossenrad gab es noch weitere Konstruktionsprinzipien, etwa Schaltklinken, Proportionalhebel, Stellsegmente und Abwandlungen. Der geniale Rechenmaschinenkonstrukteur Christel Hamann (1870 - 1948) ist der geistige Vater gleich mehrerer Serien, die bis in die Schlussphase des mechanischen Rechnens erfolgreich produziert wurden. Fast allen diesen Mechaniken gemeinsam ist, dass sie die Multiplikation als fortgesetzte Addition mit Stellenverschiebung ausführen. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gab es aber auch einige Maschinen mit direkter Multiplikation über einen Multiplikationskörper, bei der für jede Stelle des zweiten Faktors einer Multiplikation nur noch eine einzige Kurbeldrehung erforderlich war. Eine umfassende Klassifizierung
mechanischer Rechenmaschinen findet sich in Form mehrerer Downloads
im ►Rechnerlexikon. |
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Millionär
Otto Steiger / Hans Egli Zürich 1895 - 1935 Preis 1914: 1300 Franken SN 803 (1907) Kurzanleitung Handbuch ►Animation |
8x8x16 Stellen, Multiplikationskörper Vierspezies: Addition, Subtraktion und sehr schnelle Multiplikation: Mit den Schiebern wird der erste Faktor eingestellt, mit dem Hebel links nacheinander alle Stellen des zweiten Faktors. Danach wird die Kurbel rechts jeweils einmal gedreht. Die Maschine rückt dabei automatisch zur nächsten Stelle vor. Zur Division ist etwas Mitdenken erforderlich. ►Ausführliche Infos ►Millionär zerlegt ►Spätes Modell ►Zeitgenössische Besprechung ►Mechanik ►Vorfühung ►Multiplikationskörper |
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Mercedes-Euklid 1 Mercedes Büromaschinen Ges.m.b.H. Zella-Mehlis Konstruktion 1903 produziert 1910 - 1927 SN 8954 (1924) |
Vierspezies, halbautomatische
Stopdivision 9x8x16 Stellen Proportionalhebel Eingabe über Volltastatur Handkurbel ►Christel Hamann ►Die "Gauss" von Christel Hamann ►Funktionsmodell ►Der "Gauss 4"-Prototyp mit Staffelplatte ►Die Geschichte der Mercedes-Euklid ►1910-1970 Wandlungen einer Rechenmaschine ►Anleitung Mercedes-Euklid 1 |
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Mercedes-Euklid 29 Mercedes Büromaschinen Ges.m.b.H. Zella-Mehlis 1934 - 1956 SN 40869 (1939) |
Vierspezies, vollautomatische Division 9x6x12 Stellen Proportionalhebel Eingabe über Volltastatur Handkurbel Rechenmaschinenerotik |
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Hamann Elma DeTeWe, Berlin ab 1934 SN 3892 |
Vierspezies, vollautomatische Division 9x8x13 Stellen Schaltklinken Schiebereinstellung Motor- oder Handbetrieb ►Christel Hamann DeTeWe-Hamann-Sortiment Anleitung (Hamann Manus) Anleitung (Hamann Automat) ►Video des späteren Modells Hamann 505 |
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Marchant XL Marchant Calculating Machine Co. Oakland, USA ab 1924 SN 93698 Preis 1925: 350 $ |
Vierspezies 9x9x18 Stellen Stellsegmente Schiebereinstellung Kurbelbetrieb Andere Stellsegmentmaschinen ►PH Ludwigsburg |
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Multifix E1R Den Norske Stansefabrik Lillesand, Norwegen ab 1954 SN 90412 Preis 1960: 259 DM Anleitung |
Kleine und leichte Vierspeziesmaschine 6x6x11 Stellen mit Rückübertragung Kombiniertes Umdrehungszählwerk/Resultatwerk Stellsegmente Wagen innen, Hebel statt Kurbel ►Näheres |
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Produx Multator II Otto Meuter & Sohn Hamburg ca. 1955 SN 18978 Preis 1967: 298 DM Gebrauchsanweisung |
Addition und Multiplikation Subtraktion und Division über Komplement Rückübertragung vom Resultatwerk ins Einstellwerk 10x5x10 Stellen, kein separates Umdrehungszählwerk Stellsegmente Schiebereinstellung Kurbelbetrieb Näheres |
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Contex 10 Carlsen Dänemark ab 1957 Preis 1967: 540 DM Gebrauchsanweisung |
Addition, Subtraktion 10 Stellen Multiplikation über Mehrfachdrücken Stopdivision über Mehrfachdrücken, Notieren jeder Stelle und Stellenverschiebung Eingabe über Zehnertastatur Resultatanzeige (ASM) 11 Stellen Kein separates "Umdrehungszählwerk" Division jeweils 1 Stelle ►Rechnerlexikon ►Firmengeschichte |
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