Addiermaschinen
Die
erste
mechanische Addiermaschine wurde 1623 von
Wilhelm Schickard
erfunden, sie ist im Drißigjährigen Krieg verschollen und überlebte
nur als Beschreibung. Dagegen baute Blaise
Pascal ab 1642 etwa 50 Maschinen, von denen heiue noch neun
Originale existieren. Ihr Funktionsprinzip überlebte in Gestalt von
Kleinaddierern. Während in Europa die Rechenmaschinenentwicklung
insbesondere zu wissenschaftlichen Anwendung und zur Vierspezies-Rechenmaschine
fortschritt, dominierten im Büro hauptsächlich in USA am Ende des
19. Jahrhunderts Addiermaschinen nach dem Prinzip des
Comptometers: Auf Tastendruck wird die verzahnte Stirnkante
eines Hebels in ein Zahnrad geschoben und dieses um 1 - 9 Positionen weitergedreht.
Bei der Rückbewegung werden Hebel und Zahnrad getrennt. Zwei Grundtypen
sind erkennbar: einerseits einfache, aber schnelle Maschinen wie das
Comptometer, die jeden Tastendruck direkt ins Resultatwerk übertragen,
andererseits Maschinen mit Rechenhebel und Druckwerk wie die
Burroughs. Spätere Maschinen besitzen eine
Zehnertastatur. Jeder Tastendruck setzt
hier einen kleinen Stift auf einem beweglichen Schlitten und rückt
diesen um eine Position nach links. Auf Hebeldruck greifen nun alle
Zahnhebel gleichzeitig ihre Einstellung von diesem Schlitten ab. So
kann die eingestellte Zahl auch mehrfach und stellenverschoben in
das Resultatregister oder in ein Druckwerk übertragen werden.
Multiplikation und Division bleiben auf Zahnhebelmaschinen jedoch
umständlich und sind nur mit hohem Aufwand automatisierbar, dafür
ist die Integration eines Druckwerks einfacher als bei
Vierspeziesmaschinen. |
||
Comptometer Felt & Tarrant, Chicago ab 1885 Hier Modell J aus 1926 SN J331767 ►Animation
|
Addiermaschine 10-stellig, Volltastatur Subtraktion über Komplement Multiplikation und Division über mehrfaches Drücken von Tastenkombinationen möglich Hebel zur Resultatlöschung Bedienungstechniken ►Multiplikation |
|
Astra Baby Astrawerke AG Chemnitz nach 1925 SN 50848 |
Addition, Multiplikation 10-stellig spezielle Zehnertastatur mit 00 und 000 Hebelantrieb, Druckwerk Zwischensummen- und Nichtaddiertaste sichtbares Eingabe- und Resultatregister |
|
Continental 8 Wanderer-Werke Siegmar-Schönau ab 1928 SN P.53416 360 RM (1937) |
Addiermaschine Eingabe 7-stellig, Druckwerk 8-stellig mit Volltastatur und Druckwerk Nicht-Addiertaste, Zwischensumme Repetiertaste, Endsumme Löschtaste Hebelantrieb |
|
Tasma Thaleswerk Rastatt später Walther ab 1923 |
Addiermaschine Eingabe 11-stellig mit Stift, Ausgabe 11-stellig auf Anzeige oder Druckwerk Nicht-Addiertaste, Repetiertaste, Löschtaste Hebelantrieb, später auch Motorbetrieb Neuere Ausführungen mit größerer Tastatur ►Rechnerlexikon |
|
Brunsviga TA 90 Brunsviga AG Braunschweig ca. 1955 vorher als "Komet" vermarktet. SN 90 TA 22-01511 |
Addition, Subtraktion, 8-stellig Eingabehebel Multiplikation umständlich (keine Möglichkeit zur Stellenverschiebung, kein Postenzähler) Resultatregister umstellbar auf Anzeige negativer Zahlen. |
|
Olivetti Summa Prima 20 Mailand ab 1960 SN 870357 Preis 1967: 448 DM |
Addition, Subtraktion, 10-stellig Multiplikation und Division über Mehrfachoperation und Stellenverschiebung Eingabe über Zehnertastatur Hebelantrieb, Druckwerk |
|
Torpedo Schnelladdierer Torpedo-Werke AG Frankfurt ab 1931 220 RM SN 9508 ►Rechnerlexikon ►Wikipedia |
Der Torpedo Schnelladdierer ist ein lizenzierter Nachbau der
englischen Addiermaschine Plus DA, die man als kompakte
Variante des Comptometers beschreiben kann. Durch eine "Schaltschwinge"
werden Tastendrücke direkt in ein Zählwerk übertragen und dort
addiert. Die Torpedo besitzet nur eine
Halbtastatur. Die Ziffern 6, 7, 8, 9 werden
durch zweimaliges Drücken eingegeben: 6=3+3, 7=3+4, 8=4+4, 9=4+5,
was viele Tastendrücke erfordert,aber die Blindeingabe erleichtert.
Subtraktion ist über Komplementärzahlen möglich. |
|
Contex LBNR 1950 - 1960 Carlsen, Dänemark SN 82123 |
Addition 8-stellig mit Löschtaste Auch diese Contex arbeitet mit Halbtastatur. Eine Subtraktion ist nur über Eingabe im Kopf errechneter Komplementärzahlen möglich, was im Falle führender Nullen auf die Eingabe von vielen Neunen hinausläuft. Modell für englische Währung |
|
Thales KA 1952 -1963 Fritz Albert Deutsch Thaleswerk Rastatt SN 31369 |
Addition, Subtraktion, zweistelliger Postenzähler Eingabe 8-stellig mit Klappenleisten Eingabehebel links oder rechts ansetzbar Multiplikation umständlich (Eingaberegisterlöschung abschaltbar, aber keine Stellenverschiebung) Löschtaste für Einstellung Löschräder für Resultatregister und Postenzähler Motor nachrüstbar ►Rechnerlexikon ►Vorgängerin |
|
Schnellrechner (auch Swift Handy Calculator oder Addipresto) Hongkong 1960-1975 Nachbau der der Adietta Sergio Lanza Italien 1953 |
Addition Subtraktion über aufgedruckte Neunerkomplementziffern 7-stellig Eingabe mit Stift über Zahnräder Resultatlöschung mit Federantrieb |
|
Addi 7 Holzapfel & Co. (Lipsia), Leipzig, ab 1930 mit Druckwerk SN 12449 Preis 1933: 170 RM Näheres |
Addition, Subtraktion 7 Stellen Einstellhebel mit Einstellregister (Fensterreihe) wirken direkt aufs Resultatwerk, Löschung durch Tastendruck Subtraktion durch Auskoppeln des Resultatwerks beim Einstellen und Einkoppeln beim Rückstellen Löschung Resultatregister durch Kurbel |
|
Summira 7 Paul G. Müller Bonn, 1954 SN 56831 Preis: 96 DM |
Addition, Subtraktion 7 Stellen Fingerbedienung feststellbare Taste für Eingabelöschung Kurbel für Resultatlöschung Auch druckende Ausführung lieferbar |
Rechenwerkzeug.de