Der Webb Adder
Der Webb Adder ist ein Kleinaddierer aus den USA.
Das Gerät besitzt nur einen einstelligen Übertragsmechanismus, rechnet aber
mit Eingaben bis 999 und Ergebnissen bis 4999. Der Rechner wurde benannt nach seinem Erfinder, Charles H. Webb, einem Multitalent (Autor von Romanen und Theaterstücken, Herausgeber einer Zeitschrift, Geschäftsmann und Erfinder) aus New York. Das erste Patent datiert von 1868. Die Einstellscheiben und die Deckplatte des ersten Modells waren aus Messing, das Untergehäuse aus Mahagoni.
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Hier die Funktionsweise, die
gegenüber der Darstellung in Webbs Patent von
1868 schon deutlich verbessert wurde: Die große Drehscheibe trägt an der Unterseite eine Steuerkurve A , die kleine Scheibe ein Zahnrad B, in das eine Schaltklinke C eingreift. Die Feder D drückt die Schaltklinke gegen die Steuerkurve. Zwischen 99 und 100 springt die Schaltklinke nach innen und bewegt das Zahnrad B um eine Position weiter. Eine weitere Feder E verhindert ein Rückwärtsdrehen des kleinen Zahnrads B. Im Anzeigefenster F wird eine vierstellige Zahl angezeigt. Die Einer und Zehner kommen von der großen Scheibe, die Hunderter und Tausender von der kleinen. Auch die kleine Scheibe kann zur Eingabe der Hunderter gedreht werden. Bei frisch eingerasteter Schaltklinke (Große Scheibe zwischen 0 und 30) muss dazu aber die Achse der Scheibe B mittels eines Knopfs G etwas versetzt werden. |
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Im Jahre 1889 war das Patent ausgelaufen. Webb ließ sich eine weiterentwickelte Konstruktion patentieren, ganz aus Metall und nur noch wenige Millimeter dick. Gleichzeitig erschienen auch Fortentwicklungen von anderen Konstrukteuren: ein Modell auf rechteckiger Grundplatte von J. L. Herring und die im Folgenden besprochene Variante von Lester C. Smith. Die Bedienung aller Modelle ist gleich, die Übertragsmechanik ist aber unterschiedlich realisiert. | |
Man hält den Rechner in der linken Hand und gibt Zahlen durch Drehen der beiden Scheiben ein. Auf der großen Scheibe rechts wird der Stift bei Zahlen zwischen 1 und 99 eingesteckt und im Uhrzeigersinn zum kleinen Dreieck rechts geführt. Auf der kleinen Scheibe links können auch Hunder eingegeben werden. Von der großen zur kleinen Scheibe gibt es einen Übertragsmechanismus, d.h. wenn die große Scheibe die 100 überschreitet, wird die kleine Scheibe um eine Position weiterbewegt. Im ovalen Fenster in der Mitte kann man das Ergebnis ablesen. Weil die kleinere Rechenscheibe von 0 bis 49 reicht, können Ergebnisse 4999 reichen. Mit etwas Gewöhnung gelingt die Bedienung schnell und präzise. | |
Wie der Übertrag realisiert ist, ist in der folgenden Zeichnung aus der Patentschrift zu erkennen. Durch eine spiralförmige Führung in der Mitte wird der Hebel p und der Mitnehmer z nach links geführt. Beim Überschreiten der 100 schnellen beide nach rechts und der Mitnehmer bewegt das Zahnrad auf der Rückseite der kleinen Scheibe um eine Position weiter. | |
Zwei Bedienungsanleitungen zum 1889er Webb Adder.
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Im Jahre 1892 konstruierte Charles Webb den Ribbon Adder, einen Addierer in der Art des GEM, aber mit Endlosbändern aus Metall. Dieser war achtstellig, besaß aber keinen automatischen Zehnerübertrag. Auf den Bändern waren Markierungen angebracht, die zum Verändern der nächstgrößeren Stelle auffordertern. |
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