Inhaltsverzeichnis
Die richtige Handhabung
Addition
Comptator-Schnell-Addier-Methode
Das ist die Addier-Methode
Fehler beim Einsteilen,
Ausschalten falscher Posten
Addieren bei ausgeschalteter Postenkontrolle
Gleichzeitiges Addieren von 2 Zahlenreihen
Saldo-Ermittlung
Subtraktion
Subtraktion unter Null
Multiplikation
Zählmethode
Einmaleins-Methode
Verschmelzung beider Methoden
Addition von Produkten
Praktische Winke
Der praktische Erfolg beim Gebrauch des Comptator hängt wesentlich davon ab, dass der Rechner sich von allem Anfang an die richtige Handhabung gewöhnt, wie sie nachstehend beschrieben und aus der nebenstehenden Abbildung sowie dem Titelbild erkennbar ist.
Man soll den Comptator auf das Buch legen, direkt auf die Zahlenspalte. Mit der linken Hand hält man ihn fest und rückt ihn nacheinander von Posten zu Posten abwärts, derart, dass der einzustellende Posten jeweils oberhalb des flachen Vorsprungs (Nr. 1) am Kopfende der Maschine abgelesen und sogleich im ganzen auf den Zahlenstangen des Einstellwerks (Nr. 2) eingestellt wird.
Hierbei den Einstellstift senkrecht auf die Zahl setzen, dann kräftig herunterziehen, soweit es der bewegliche Anschlag zulässt.
Die Zahlenstangen bleiben in dieser Stellung gesperrt, so dass sich hier (wo man bei Grundstellung die Reihe der Nullen sieht) die Kontrollreihe (Nr. 3) bildet, in der der ganze Posten solange sichtbar bleibt, bis man auf die Auslösetaste (Nr. 4) drückt, worauf die Zahlenstangen wieder in die Nullstellung zurückkehren. Dann wird der Comptator zum nächsten Posten abwärts gerückt.
Das Resultatwerk (Nr. 5) zeigt in jedem Augenblick die bis dahin errechnete Zwischen- oder Übertrags-Summe und zum Schluss die Endsumme.
Nullstellung: Am rechtsseitigen Nullstellkopf wird das Resultatwerk vor Beginn jeder neuen Rechnung auf Null gestellt. Man erfasst den Knopf mit Daumen und Zeigefinger, zieht ihn seitlich aus der Arretierung heraus, dann eine Linksdrehung von neun Zehntel bis zum Anschlag, und nun wieder Vorwärtsdrehung, bis der Knopf in Grundstellung einschnappt, sonst sind die Zahlenstangen des Einstellwerks gesperrt.
Hierbei gelingt es bald, die Nullstellung mit einer Hin- und Herdrehung des Knopfes zu bewirken. Man muss nur mit dem Daumen genügend weit nach vorn greifen, damit man mit einer Drehbewegung bis zum Nullanschlag und mit der entgegengesetzten wieder in die Grundstellung gelangt.
Man arbeitet mit eingeschaltetem Posten-Kontrollwerk. Deshalb ist der Umschalthebel an der Auslösetaste (Nr. 4) einzustellen, wie auf der untenstehenden Abb. 3.
Das Resultatwerk (Nr. 5) auf Null stellen.
Den Einstellstift auf die Zahl 5 der ersten Ziffernstange von rechts senkrecht aufsetzen und kräftig herunterziehen, soweit es der bewegliche Anschlag zulässt. Dann den Stift auf die Zahl 7 der zweiten Stange setzen und herunterziehen und nun 8 auf der 3. Stange ebenso einstellen. Der erste Posten 8,75 ist nun im Kontrollwerk (Nr. 3) sichtbar. Hier überzeugt man sich von der Richtigkeit und drückt dann mit dem Ringfinger der linken Hand die Auslösetaste (Nr. 4) nieder, wodurch die Ziffernstangen wieder auf Null zurückschnellen. Das Resultatwerk (Nr. 5) zeigt nun 8,75. Auf die gleiche Art wird der zweite Posten 9,85 eingestellt, nachgeprüft und ausgelöst. Jetzt zeigt das Resultatwerk die Zwischensumme 18,60. Beim dritten Posten 40,50 wird nur die 5 auf der zweiten und die 4 auf der vierten Stange heruntergezogen, weil Null nicht eingestellt zu werden braucht. Den Posten nachprüfen, dann auslösen. Dem Resultatwerk entnimmt man die Endsumme 59.10. Resultatwerk auf Null stellen.
Comptator Schnell-Addier-Methode
In den Besitz eines Comptator gelangt, gilt es, sich möglichst schnell die notwendige Fertigkeit in der Handhabung anzueignen, damit die Maschine den erwarteten Nutzen bringt. Zu jeder Arbeit gehört Routine, so auch zur Handhabung des Comptator. Diese gilt es schnell zu gewinnen. Die Fähigkeit, im Kopf zu addieren, wird durch langjährige Übung erreicht. Deshalb soll der Anfänger beherzigen, dass man auch mit dem Comptator durch wiederholte Einübung erst die [Sicherheit und Gewandtheit in der Bedienung erlangt, die für das praktische Rechnen erforderlich sind.
Will man großstellige Zahlen schnell und richtig ablesen, so muss man darauf schon bei der Niederschrift, resp. Eintragung in die Bücher Bedacht nehmen. Man schreibe nicht: 3578763,96 sondern 3.578.763,96 dann werden Ablese- und Übertragungsfehler vermieden.
Gleich dem Tastenfeld jeder großen Maschine ist auch das Einstellfeld des Comptator in verschiedenfarbige Gruppen derart unterteilt, dass die ersten zwei Ziffernstangen von rechts (für die Pfennige usw.) rote Zahlen auf Neusilberuntergrund tragen ; die nächsten drei (für Einer, Zehner, Hunderter Mark usw.) schwarze Zahlen auf Rotbronze, die folgenden drei (Tausender, Zehn- und Hunderttausender) wieder rote Zahlen auf Neusilbergrund usw. Die gleiche Unterteilung bewirkt man am Resultatwerk mit den Kommaschiebern. Die Übungsbeispiele I bis IV auf Seite 9 sollen den Rechner an die gruppenweise Ablesung und Einstellung der Zahlen gewöhnen. Beispiel I wird auf den beiden ersten Zahlenstangen von rechts addiert, Beispiel II auf der zweiten Farbengruppe von rechts (Einer, Zehner, Hunderter RM., Frs., Kc, usw.).
Beispiel III und IV dienen zur Einübung nach der Schnell-Addier-Methode und sind oft so an verschiedenen Tagen zu wiederholen, bis man Beispiel III in etwa 20 Sekunden und Beispiel IV in etwa 35 Sekunden fehlerfrei beendet.
Man soll den Comptator richtig handhaben wie vorstehend beschrieben und abgebildet, ihn also auf der Zahlenreihe von Posten zu Posten führen.
Beim Einstellen wird stets mit der ersten Stelle von rechts begonnen. Man rechnet also von rechts nach links.
Man liest nur eine zweistellig oder dreistellige Zahlengruppe auf einmal ab und stellt sie ein, dann die nächste, bis der ganze Posten eingestellt ist. Den Posten als Ganzesnachprüfen, dann auslösen.
Weil das Zahlenfeld des Comptator der Spaltenbreite der Bücher angepasst ist und der Comptator der Postenreihe folgt, so kann der Blick zu gleicher Zeit die zu addierende Zahl und das Einstellwerk der Maschine umfassen.
Die Zahlen werden so eingestellt, wie wir sie aussprechen. Lautet ein Posten : 243.895,75, so liest man zunächst die erste Gruppe von rechts 75,ab und wiederholt in Gedanken beim Einstellen : „Fünf und siebzig", während man gleichzeitig auf dem Comptator 5 auf der ersten und 7 auf der zweiten Ziffernstange einstellt. Nun liest man die zweite Gruppe, 895 ab und wiederholt: ,,Fünf und neunzig acht", wobei man gleichzeitig auf der dritten Stange von rechts die 5, auf der vierten die 9 und der fünften die 8 einstellt. Dann kommt die letzte Gruppe. Man liest ab 243 und wiederholt: ,,Drei und vierzig zwei", wobei man die 3 auf der sechsten, die 4 auf der siebenten und die 2 auf der achten Stange einstellt. So wird jeder Posten in einzelnen Gruppen abgelesen und eingestellt, der mehr als 3 Stellen hat.
Schon nach kurzer Übung kann der Rechner praktisch ununterbrochen einstellen, da eine zwei- bis dreistellige Gruppe mit einem Blick abgelesen wird. Hierbei versäumt man keine Zeit, denn beim Herunterziehen der letzten Ziffer kann die nächste Zahlengruppe bereits abgelesen werden.
In kurzer Zeit wird das Addieren mit dem Comptator zur mechanischen Fertigkeit, die den Rechner befähig, tagelang ohne geistige Ermüdung, ohne Fehler und mit bedeutender Zeitersparnis zu arbeiten.
Bei Unterbrechungen der Addierarbeit bleibt der letzte Posten im Kontrollwerk (Nr. 3) stehen, damit man nachher an der richtigen Stelle fortfahren kann.
Quer-Additionen in amerikanischen Journalen, Lohnlisten, Statistiken, bisher eine wahre Plage für den Rechner, werden mit dem Comptator nach dieser Methode spielend ausgeführt, weil er die Zahl dort aufnimmt, wo sie steht, ebenso Additionen von einzelnen Belegen, wie Verkaufszettel, Kontrollkassenbons usw. und das Ausziehen von Posten aus verschiedenen Konten.
Fehler beim Einstellen, Ausschalten falscher Posten.
Die Fehler des Anfängers beim Einstellen bestehen gewöhnlich darin, dass die Zahlen nicht ganz heruntergezogen werden, bis der Einstellstift den beweglichen Anschlag vollständig nach hinten drückt. Beim Nachprüfen der Kontrollreihe stellt man dann fest, dass in einer Stelle beispielsweise 4 statt 5 erscheint. In diesem Falle setzt man den Stift auf die Zahl 5 und zieht sie kräftig herunter, wodurch der Fehler verbessert ist.
Hat der Anfänger gleich den ersten Posten einer Zahlenreihe falsch eingestellt, so ist es das Beste, durch Druck auf die Auslösetaste (Nr. 4) die Kontrollreihe (Nr. 3) auszulösen und dann das Resultatwerk (Nr. 5) auf Null zu stellen, um von vorn zu beginnen.
Wenn man aber beim Addieren mitten in der Zahlenreihe einen Posten so falsch eingestellt hat, dass er nicht auf die in Absatz 1angegebene Art verbessert werden kann, so lässt er sich, solange die Kontrollreihe (Nr. 3) noch nicht ausgelöst wurde, auf die folgende einfache Art ausschalten. Hinterher muss man ihn dann nochmals richtig einstellen.
Das Ausschalten soll an einem Beispiel erläutert werden.
Im Resultatwerk steht bereits die Zwischensumme 555,55
Als nächsten Posten stellen wir ein 768,45
Auslösetaste (Nr. 4) darf nicht gedrückt werden. Wir wollen nun diesen Posten aus dem Resultat (dem er bereits zugezählt ist) wieder ausscheiden, so dass die Zwischensumme 555,55 wieder erscheint. Dies geschieht durch Ergänzen des Postens auf den höchsten einstellbaren Wert, also beim neunstelligen Comptator auf den Wert 9.999.999,99 dann auslösen der Kontrollreihe durch Druck auf die Taste (Nr. 4), worauf dann noch die Ziffer 1 in der ersten Stelle rechts zu addieren ist. Diese mechanische Ausschaltung beruht auf der Überlegung, dass das Resultatwerk einer Addiermaschine wieder auf Null kommt, wenn man dem höchsten einstellbaren Wert 1 hinzuaddiert.
Wie üblich, beginnen wir mit der Ergänzung des falschen Postens 768,45 auf den höchsten einstellbaren Wert wieder rechts. Wir setzen also den Einstellstift auf die Ziffer 9 der ersten Ziffernstange rechts (wo bereits die 5 eingestellt ist) und ziehen kräftig bis zum Anschlag herunter, ebenso verfahren wir mit den übrigen vier Stellen und ziehen dann auch in den Reihen, in denen noch keine Zahl eingestellt war, die 9 herunter, so dass das Kontrollwerk (Nr. 3), welches vorher die Zahl 768,45 zeigte, nunmehr anzeigt: 9.999.999,99. Dann Auslösetaste (Nr. 4) drücken und auf der ersten Ziffernstange rechts 1 einstellen und auslösen.
Der falsche Posten ist damit aus der Addition verschwunden und das Resultatwerk zeigt wieder die frühere Summe 555,55.
Es soll hier gleich darauf aufmerksam gemacht werden, dass der wiederholte Versuch, bei auf Null gestellter Maschine zu rechnen: 9.999.999,99 + 1 = 0.000.000,00 eine unnütze Beanspruchung des Werkes verursacht und daher zu vermeiden ist.
Addieren bei ausgeschalteter Postenkontrolle
Hebelstellung nach Abbildung 4 kommt in Betracht, wenn, z. B. bei Additionen nach Diktat, mit der höchsten Wertstelle beginnend eingestellt werden soll, ebenso beim Aufrechnen kleinstelliger Zahlen. Es wird dadurch der jedesmalige Druck auf die Auslösetaste erspart. Man lässt in diesem Falle die Ziffernstange nicht frei zurückschnellen, sondern folgt ihr mit dem Einstellstift in die Ruhelage. Dadurch wird eine Prüfung der zuletzt eingestellten Ziffer ermöglicht und das Auffinden der nächsten Stelle erleichtert.
Abbildung 4
Gleichzeitiges Addieren von 2 Zahlenreihen
Dem 13-stelligen Comptator wird ein Teilungsstäbchen beigegeben, das sich auf jeder Ziffernstange einsetzen lässt. Dadurch kann man das Einstell- und Resultatwerk nach Bedarf in zwei Zählwerke von gleicher oder verschiedener Stellenzahl teilen (Splitten). Zum Einsetzen des Stäbchens zieht man die betreffende Stange auf 8 herunter, schiebt das Stäbchen mit dem dünnen Ende unter den beweglichen Anschlag und setzt es in die Führungsrille der heruntergezogenen Stange ein. Dann Auslösetaste (Nr. 4) drücken und Nullstellknopf betätigen.
Um das Stäbchen wieder herauszunehmen, hebt man es an seinem Knopf aus der Führungsrille und kann es nun leicht nach vorn herausziehen.
Dies gleichzeitige Addieren von zwei Zahlenreihen ist von besonderer Bedeutung für das Queraddieren von Lohnlisten, bei denen meist jede Zeile in zwei Hauptgruppen zerfällt:
Gesamtverdienst, bestehend aus Stundenlohn, Akkordlohn und etwaigen Zuschlägen.,
Abzüge (Abschlagszahlungen, Invaliden- und Krankengeld, Arbeitslosenversicherung, Steuer) und auszuzahlender Lohn. Gruppe 1 wird links, Gruppe 2 rechts addiert. Beide müssen übereinstimmen. Hierdurch erzielt man bei großer Arbeitsersparnis eine genaue Kontrolle.
Auch für das gleichzeitige Addieren von Mengen und Preisen, Einnahmen und Ausgaben, Soll und Haben, der Kostenanteile für Lohn und Material usw. erweist sich diese Einrichtung oft als sehr vorteilhaft.
Im Anschluss an die Addition von Kassenbüchern und Kontokorrenten, Lohnzetteln usw. bietet der Comptator die Möglichkeit, den Saldo zu ziehen, und gibt eine einwandfreie Kontrolle für dessen Richtigkeit.
Zuerst addiert man die größere Seite, im vorliegenden Falle das Soll, notiert das Resultat und stellt die Maschine auf Null. Dann addiert man die andere Seite. Ergebnis: 2.724,84. Um nun den Saldo, d. i. die Differenz zwischen den beiden Summen, zu finden, legt man die Maschine unter das Endresultat der Sollspalte und zählt in jeder Stelle so viel zu der Zahl in der Maschine, dass der Sollbetrag erreicht wird. Diese Differenz zahlen hat man im Kopf zu ermitteln. Man beginnt dabei mit den Einern. Hier ist die Differenz (4 von 7 —) 3, die wir einstellen. In der zweiten Stelle (8 von 9 = 1) einstellen, die dritte Stelle (4 von 4 =) 0 übergehen, in der vierten Stelle (2 von 6 =) 4 einstellen, in der fünften Stelle (7 von 1 geht nicht, also 7 von 11 =) 4 einstellen. Die Maschine hat den Zehner automatisch übertragen, wodurch aus der 2 in der sechsten Stelle eine 3 geworden ist. Wir haben hier also nur (3 von 6 =) 3 einzustellen.
Im Kontrollwerk (Nr. 3) lesen wir nun den ermittelten Saldo 3.440,13 ab und notieren ihn. Durch dieses Verfahren haben wir den Saldo dem Resultat der Habenspalte (2.274,84) zuaddiert. Nach einem Druck auf die Auslösetaste (4) muss das Resultatwerk den Ausgleich (6.164,97) zeigen, als Kontrolle für die Richtigkeit des ermittelten Saldos.
Dieses wirklich praktische Verfahren muss jeder Comptator-Benutzer beherrschen.
Zieht man versehentlich eine falsche Differenzzahl, so wird der falsche Saldo ausgemerzt wie unter „Ausschalten falscher Posten" beschrieben.
Subtraktion Hebelstellung wie Abb. 3
1. Nach dem Saldo-Verfahren
In der Praxis wird für die Ausführung von Subtraktionen mit dem Comptator meist das vorstehend beschriebene Saldoverfahren zur Anwendung kommen. Es ist deshalb vor allem wichtig, dass der Rechner sich mit diesem genau vertraut macht. Nicht nur beim Kontenabschluss, sondern auch, wenn lediglich die Differenz zwischen zwei Zahlen gesucht werden soll, erweist sich das Verfahren als praktisch, weil es sofort den Nachweis für die Richtigkeit der ausgeführten Rechnung erbringt.
Beispiel: Wir suchen die Differenz zwischen 29.36 und 81.79.
Zuerst wird die kleine Zahl29.36 eingestellt. Dann ergänzt man rechts beginnend auf die große Zahl 81.79. Wir sagen also: 6 und 3 = 9, wobei wir den Ton auf die einzustellende Zahl 3 legen, und stellen diese auf der ersten Ziffernstange von rechts ein. Dann sagen wir: 3 und 4 = 7, wobei wir 4 auf der zweiten Stange einstellen. Weiter: 9 und 2=11, wobei wir in der dritten Stelle die Differenz 2 einstellen. Der geborgte Zehner hat sich auf die vierte Stelle übertragen, und wir finden, dass aus der 2 in der vierten Stelle des Resultatwerks eine 3 geworden ist, weshalb wir lediglich zu sagen haben: 3 und 5 = 8 und dabei die 5 auf der vierten Stelle herunterziehen. Dem Kontrollwerk (Nr. 3) entnehmen wir die Differenz 52.43, die wir notieren, und überzeugen uns nach einem Druck auf die Auslösetaste, dass im Resultatwerk die große Zahl 81.79 erschienen ist: der Beweis, dass wir richtig gerechnet haben.
2. Durch Addition des Komplements des Subtrahenden
Wenn aber die größere Zahl (Minuend) bereits in der Maschine steht, oder wenn man mitten in einer Additionsreihe einen Betrag zu subtrahieren hat, kommt ein anderes Verfahren in Betracht.
Aus der Anleitung auf S. 10 „Ausschalten falscher Posten" haben wir gelernt, dass ein falsch eingestellter Posten ,,heraussubtrahiert" wird dadurch, dass man ihn auf den höchsten einstellbaren Wert ergänzt und 1 addiert (9.999.999,99+1 0.000.000,00).
Nach einem ähnlichen Verfahren geschieht die direkte Subtraktion mit dem Comptator. Statt des Subtrahenden (abzuziehende Zahl) wird sein Komplement (Ergänzungszahl) zum höchsten einstellbaren Wert + 1, also zu 0.000.000,00 eingestellt, worauf der Rest im Resultatwerk (Nr. 5) erscheint.
Das Komplement einer Zahl ist ihre Ergänzung auf die nächst höhere Einheit (Zehner, Hunderter usw.). Das Komplement von 7 ist 3, von 25 ist 75, von 389 ist 611, usw.
Das Komplement einer Zahl wird dadurch gebildet, dass man die Einerstelle im Kopf auf 10 ergänzt, die übrigen Stellen nur auf 9 (weil sich der Zehner automatisch überträgt) und die Ergänzungszahlen auf dem Comptator einstellt. Addiert man zu einer Summe das Komplement eines Subtrahenden, so erscheint im Resultatwerk (Nr. 5) der Rest und links daneben eine 1 (die nächst höhere Einheit). Damit diese verschwindet, stellen wir auf allen übrigen Ziffernstangen links bis zur höchsten Stelle 9999---- ein. Dies ist also das Komplement zu 0.000.000,00.
Beispiel:
Auch dieses höchst praktische Verfahren muss jeder Comptator-Benutzer beherrschen.
Zur weiteren Einübung rechne man :
1.243,50 — 78,05 = 1.165,45
(Komplement 9.999.921,95).
4.005,05 — 3.789,95 = 215,10
(Komplement 9.996.210,05)
und versäume nicht, die Gegenprobe durch Addition des Subtrahenden.
Sind die niedrigsten Stellen des Subtrahenden Nullen, so werden sie übersprungen und die Bildung des Komplements beginnt bei der ersten Wertziffer.
Beispiel: 5.000,05 — 2.050,00 = 2.950,05 (Komplement 9.997.950.00).
Wenn man die Subtraktion durch Einstellen des Subtrahenden-Komplements ausführt, so kann es gelegentlich vorkommen, dass ein Subtrahend größer ist als die bis dahin im Resultatwerk (Nr. 5) erhaltene Zwischensumme. In diesem Fall zeigt das Resultatwerk nach ausgeführter Subtraktion das Komplement des Minuswertes. Folgen nun wieder Additionen, die den Betrag des Minuswertes übersteigen, so zeigt das Resultatwerk den richtigen positiven Restbetrag. Beträgt z. B. der Minuswert 3892,65, so steht im Resultatwerk das Komplement 9.996.107,35. Soll hierzu addiert werden 5075,75, so wird der Betrag in der üblichen Weise eingestellt und kontrolliert. Nach einem Druck auf die Auslösetaste (Nr. 4) zeigt das Resultatwerk den Rest 1.183,30.
Verbleibt jedoch ein Minus-Saldo, was namentlich bei den Staffelrechnungen der Banken vorkommt, wenn eine Überziehung des betreffenden Kontos stattgefunden hat, so lässt sich das im Resultatwerk stehende Komplement in den Minuswert selbst überführen, indem man nach der Anleitung Seite 14 und 15 über die Bildung eines Komplements verfährt. Man ergänzt also durch Kopfrechnung die letzte Stelle rechts auf 10, die übrigen Stellen auf 9 und notiert die so ermittelten Ergänzungszahlen, welche der gesuchte Minuswert sind. Schon nach kurzer Übung kennt man die Ergänzungszahlen auf 9 und 10 auswendig und das Verfahren ist derart geläufig, dass man die Ergänzungszahl sofort mit der höchsten Stelle beginnend aufschreiben kann.
Addiert man die gefundene Ergänzungszahl zu dem im Resultatwerk stehenden Komplement, so ist dadurch der Ausgleich auf 0.000.000,00 erfolgt; wenn nicht, so hat man einen Fehler gemacht. Steht z. B. im Resultatwerk das Komplement 9.985.091,25 und addiert man dazu den nach obiger Anleitung gefundenen Minuswert 14.908,75, so zeigt das Resultatwerk nach Auslösung der Kontrollreihe den Ausgleich auf 0.000.000,00.
Man kann aber auch, wie unter ,,Saldo-Verfahren" Seite 13 bis 14 beschrieben, die Differenz zwischen dem nach vorstehendem Beispiel im Resultatwerk stehenden Komplement 9.985.091,25 und 0.000.000,00 ermitteln, indem man, mit der Einerstelle beginnend, in jeder Stelle die Differenz zwischen der im Resultatwerk stehenden Ziffer und 10 (weil sich hierbei doch der Zehner jedes Mal automatisch überträgt) sucht und sogleich auf der zugehörigen Ziffernstange einstellt. Dadurch erhält man In der Kontrollreihe (Nr. 3) den Mlnuswert, den man notiert (- 14.908,75), während das Resultatwerk nach einem Druck auf die Auslösetaste Null zeigt.
Hat man nach letzterem Verfahren den Minuswert (- 14.908,75) als Saldo in der Kontrollreihe (Nr. 3) stehen, so kann man an seiner Stelle wieder sein Komplement im Resultatwerk (Nr. 5) erhalten, indem man verfährt, wie auf Seite 10 unter ,,Ausschalten falscher Posten" angegeben. Dies kommt in Betracht, wenn die Rechnung durch weitere Additionen oder Subtraktionen fortgesetzt werden soll.
Dem geübten Comptator-Rechner wird die Beherrschung der Komplement-Zahlen-Rechnung oft sehr große Vorteile bringen.
Auslösetaste und Umschalthebel haben die Stellung wie auf Abb.4 (Seite 11). Die Sperrklinken sind hierdurch außer Eingriff gebracht, so dass die Ziffernstangen nach dem Herunterziehen von selbst in die Grundstellung zurückschnellen.
Beispiel: 978 X 32 = 31.296
Auch beim Multiplizieren führt man den Comptator auf der Rechnung, dem Kostenanschlag, der Lohnliste usw. von Zeile zu Zeile und hält ihn so, dass man oberhalb des Postenweisers (Nr. 1) den Multiplikanden, in obigem Beispiel 978, sieht. 978 ist zuerst mit 2 (Einern) zu multiplizieren. Man setzt den Einstellstift auf die Zahl 8 der ersten Stange von rechts (Einer) und zieht sie zweimal bis zum Anschlag herunter, wobei man stets den Stift mit der Stange in die Grundstellung zurückgehen lässt. Dann setzt man den Stift auf die 7 der zweiten Stelle (Zehner), zieht sie zweimal, zuletzt auf die 9 in der dritten Stelle (Hunderter), die man in gleicher Weise zweimal herunterzieht. Das Resultatwerk (Nr. 4) zeigt nun das Teilergebnis (2 x 978=) 1956.
978 ist nun mit 3 (Zehnern) zu multiplizieren. Man setzt den Stift auf die 8 der zweiten Stelle (Zehner), zieht sie dreimal herunter, dann zieht man die 7 in der dritten und die 9 in der vierten Stelle ebenfalls je dreimal herunter. Aus dem Resultatwerk entnimmt man das Endergebnis: 31296.
Beispiel: 789 x 79 = 62.331
Den Comptator auch hierbei so halten, dass man oberhalb des Postenweisers (Nr. 1) den Multiplikanden, 789, sieht. 789 ist nun mit 9 (Einern) zu multiplizieren. Um das neunmalige Herunterziehen zu vermeiden, rechnen wir: 9x 9=81 und stellen dieses Produkt in der ersten und zweiten Zahlenstange von rechts ein. Wir lassen den Stift auf der zweiten Stange ruhen, rechnen : 9x8 =72 und stellen diese Zahl auf der zweiten und dritten Stange ein. Dann rechnen wir ebenso: 9 x 7 = 63 und stellen die 63 auf der dritten und vierten Stange ein. Das Resultatwerk zeigt das Teilergebnis: 789 x 9=7101.
Nun ist 789 noch mit 7 (Zehnern) zu multiplizieren. Wir beginnen also auf der zweiten Stange von rechts (Zehner). Das erste Teilprodukt ist (7x9=) 63, das auf der zweiten und dritten Stange eingestellt wird. Das nächste Produkt (7 x 8=) 56 wird auf der dritten und vierten Stange, das letzte (7 x 7 =) 49 auf der vierten und fünften Stange eingestellt.
Das Resultatwerk zeigt nun das Produkt: 62331.
Wie vorerwähnt, lässt man auch beim Multiplizieren nach der Einmaleins-Methode den Einstellstift nach dem Herunterziehen stets mit der Ziffernstange in die Grundstellung zurückgehen. Man lässt den Stift auf der zuletzt gezogenen Zahl ruhen, damit man mühelos die Stelle findet, wo mit der Einstellung des nächsten Teilproduktes zu beginnen ist. Da die Teilprodukte gewöhnlich zweistellig sind, so ist es die Stelle, auf der der Einstellstift ruht. War das Teilprodukt nur einstellig, z. B. 3 x 3 = 9, so ist es die nächste Stelle nach links. Enthält ein Teilprodukt Null in der Einerstelle, so wird die betreffende Stelle übersprungen.
Beim praktischen Multiplizieren gelangt der Rechner schon nach kurzer Übung dazu, beide Methoden miteinander zu verschmelzen.
Beispiel: 86,75 x 0,92 = 79,8100
Man multipliziert mit der 2 (Einer) nach der Zählmethode und mit der 9 (Zehner) nach der Einmaleins-Methode. Da die Faktoren je zwei Dezimalstellen aufweisen, so werden vor Beginn der Rechnung am Resultatwerk vier Stellen abgestrichen, was durch Verschieben des Kommazeigers zwischen die vierte und fünfte Stelle von rechts geschieht.
Führt man mehrere Multiplikationen nacheinander auf dem Comptator aus und lässt die einzelnen Resultate stehen, so zeigt die Maschine, schließlich die Summe der Produkte. Von dieser Möglichkeit kann man in der Praxis häufig mit großem Vorteil Gebrauch machen, so z. B. bei der Holzrechnung, wo oft die Gesamtlänge der Hölzer bei gleichem Querschnitt, verschiedener Einzellänge und verschiedener Stückzahl zu ermitteln ist, ferner beim Nachrechnen von Rechnungen, Kostenanschlägen, Lohnlisten, Inventuren. Beispiel: Kontrolle einer Rechnung
Man führt zunächst die drei Multiplikationen aus, wobei man die Einzelresultate stehen lässt, und addiert zuletzt die Beträge für Porto und Verpackung. Das Resultatwerk zeigt nun den Endbetrag von 106.30.
Reinigung des Resultatwerkes. Sollte infolge Verschmutzens die Deutlichkeit der Zahlen im Resultatwerk nachgelassen haben, so kann eine Reinigung leicht und schnell auf folgende Weise bewirkt werden :
Zuerst löst man die Schraube am unteren Ende des Gehäuses und zieht das Deckblech mit dem Resultat-Schauloch nach rückwärts ab. Nun stellt man alle Ziffernräder auf 1 und reinigt die Reihe der Nullen mit einem Lederlappen, den man um die Spitze eines Schraubenziehers wickelt. Am Nullstellknopf dreht man dann die Ziffernräder um eine Stelle weiter, reinigt diese in gleicher Weise und so fort, bis man wieder bei den Nullen angelangt ist.
Die Farbe in den eingravierten Zahlen auf den Zahlenstangen und Ziffernrädern lässt sich jederzeit leicht wieder auffrischen, indem man die schwarzen Zahlen mit schwarzer. die roten Zahlen mit roter Tinte mit einer Stahlfeder nachzieht und vor Gebrauch trocknen lässt.
Vorsichtig ölen! Wenn sich die Zahlenstangen infolge Verschmutzens der Führungsrillen schwer herunterziehen Tassen, muss man die letzteren vorsichtig mit einem Benzinlappen reinigen und leicht ölen.
Dreht sich der Nullstellknopf schwer, so müssen die daran befindliche Sperrscheibe und Sperrklinke sowie die schräge Fläche, die der Sperrstift beim Zurückdrehen des Nullstellknopfes hinauf gleitet, leicht eingefettet werden.
Allgemeines. Der Comptator ist ein feinmechanisches Präzisionswerk und muss dementsprechend behandelt werden. Wende daher bei der Handhabung niemals Gewalt an. Vermeide unnötige Kraftproben, wie 9.999.999,99 4 + 1 = 0.000.000,00. Das Prüfen des Zählwerks auf seine Zuverlässigkeit geschieht am besten durch 10 - 20-maliges Herunterziehen der Zahl 9 auf jeder Zahlenstange bei Hebelstellung Abb.4. Man beginnt ganz rechts und beobachtet die einzelnen Resultate.
Sollten sich trotz genauer Befolgung der vorliegenden Gebrauchsanweisung Unstimmigkeiten ergeben, so wende man sich sofort an die Fabrik oder ihren zuständigen Vertreter, die jederzeit bereit sind .Auskunft zu geben und Abhilfe zu schaffen.
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